Botswana ist bekannt für ausgefallene Safaris. Vor allem Erlebnisse mit Elefanten sind für viele ein wichtiger Grund, Urlaub in Botswana zu machen. Unvergesslich ist eine Nacht unter freiem Himmel mit Blick in die Sterne. Im Abu-Camp kann man beides verbinden: Übernachtet wird in einem Baumhaus, unter dem Elefanten schlafen.
Nachts in der Wildnis
Lautes Prusten tönt durch die Nacht. Ein bleicher Mond steht am Himmel und lässt die Bäume riesige Schatten werfen. Francis sitzt kerzengerade in ihrem Bett hoch in den Bäumen – über ihr nur der Himmel, gesprenkelt mit glitzernden Sternen. „Hast du das gehört?“ flüstert sie ihrem Freund John zu. Doch John schläft friedlich im lauen Wind der afrikanischen Nacht. Francis lauscht weiter, alle Sinne gespannt, auf die unbekannten Geräusche der Wildnis. Nachts ist die Stunde der Jäger, der Leoparden, Hyänen und Wiesel. Sie gehen auf Beutezug, und nicht jede Antilope oder Gazelle hat das Glück, den nächsten Sonnenaufgang zu erleben.


Erlebnisse mit Elefanten: Ein garantiertes Abenteuer in Botswana
Francis und John haben ein Abenteuer gebucht – ein gut kalkuliertes für Safari-Gäste, die den besonderen Nervenkitzel suchen. Auf Wunsch richtet das Abu Camp ihnen das Nachtlager viele Meter über dem Erdboden auf einem Plateau zwischen mächtigen Ästen. Francis war skeptisch. Nicht nur, weil sie wilde Tiere, sondern auch mangelnden Komfort befürchtete. Doch Safari-Guide Batsholelwang Mothakola, BT genannt, grinste freundlich und erklärte: „Pack einfach Zahnbürste und Nachtzeug ein, der Rest ist geregelt.“ Tatsächlich entpuppt sich das Wildnis-Nachtlager als äußerst bequemes Baumhaus mit hölzerner Treppe, einem Freiluftbad mit Toilette und einem Luxusbett mit feiner Bettwäsche und einem Baldachin, über den ein Moskitonetz gespannt ist. Der Weg zu dem ungewöhnlichen Nachtlager führt allerdings durch die Wildnis. BT leitet die beiden über einen kleinen Trampelpfad durchs Dickicht. Die Taschenlampe pendelt hin und her. In der Dunkelheit kann jederzeit der massige Schatten eines angriffslustigen Büffels auftauchen. Oder die Gruppe überrascht eine Herde von Elefanten, die grasend durchs Camp zieht. Die mächtigen Dickhäuter sind gewöhnlich friedliebend, aber wer ihnen in die Quere kommt, muss mit einem Angriff rechnen.



Eine Zukunft für Elefanten, die Waisen wurden
Doch nicht alle Elefanten, die in Botswana rund ums Abu Camp, unterwegs sind, lassen sich von Menschen aus der Ruhe bringen. Die Nobel-Lodge im Okavango-Delta ist weltweit eine der wenigen, die eine eigene Elefantenherde betreut. Leit-Kuh Cathy und ihre Herde streifen tagsüber durch den Busch, verbringen aber die Nächte im Schutz des Camps. „Unsere Herde ist halbwild“, erzählt Elefanten-Hüter Wellington Jana, „es sind Waisen oder in der Herde geborene Elefanten, die in der freien Natur nicht alleine zurechtkommen und im Abu Camp ein Zuhause gefunden haben.“ Umsorgter Liebling ist zurzeit Naledi. Das Elefantenmädchen kam 2013 auf die Welt und wird, seit es seine Mutter verloren hat, mit der Flasche aufgezogen. „Inzwischen geht es ihr hervorragend“, sagt Wellington und bedenkt seinen jüngsten Schützling mit einem liebevollen Blick. Die Abu-Herde schaut übrigens auf einen berühmten Vorfahren zurück, der als Filmstar Furore machte. Der Namensgeber der Herde, Elefantenbulle Abu, wurde 1991 von einem engagierten Naturschützer aus einem Safari-Park in Texas gerettet und nach Afrika gebracht. Dort spielte er in etlichen Hollywood-Filmen die tierische Hauptrolle, unter anderem an der Seite von Clint Eastwood im Film „Weißer Jäger, schwarzes Herz“.



Highlight Botswana: Frühstück mit Blick auf grasende Elefanten
Im Baumhaus hat Francis inzwischen ihren Freund John wachgerüttelt. Beide lauschen dem Prusten, das deutlich bis hoch in die Äste dringt. Sie schnappen sich die Taschenlampe und leuchten über die Brüstung. Im fahlen Mondlicht stehen Cathy und die Abu-Herde unter den Bäumen. Die mächtigen Tiere pendeln mit den Rüsseln und lassen hin und wieder ein tiefes Schnaufen hören – wie verzaubert starren Francis und John auf diese Szene, die wie aus einer anderen, dem Menschen sonst verborgenen Welt, entliehen scheint. Doch bald schon naht der Morgen und die Sonne taucht den Himmel in ein schimmerndes Orange. Wellington und seine Kollegen kommen aus dem Dickicht und holen Cathy und ihre Herde zum Morgenspaziergang ab. Auch BT kommt aus dem Camp herüber. Er hat einen Picknickkorb mit frischem Obst, Croissants, Marmelade und dampfendem Kaffee dabei und wünscht schon von weitem ein fröhliches „good morning“. Francis und John winken erleichtert – nach dem nächtlichen Abenteuer freuen sie sich auf ein ausgiebiges und entspanntes Frühstück im Bett, hoch oben im Baum mitten in der Wildnis Afrikas. Eines ist jedenfalls klar: In Botswana lassen sich Elefanten besonders gut erleben!
Weitere Informationen
Anreise: Wer das Okavango-Delta besuchen möchte, fliegt in der Regel über Johannesburg nach Maun. Von dort geht es in Kleinflugzeugen ins Delta. Ein Botswana-Besuch wird häufig mit einem Abstecher zu den Victoriafällen verbunden. Anreise dann nach Victoria Falls (Zimbabwe) oder Livingstone (Zambia).
Reisezeit: Botswana ist ein Ganzjahresziel. Regenzeit ist von November bis März. Die Tagestemperaturen erreichen im Sommer (europäischer Winter) bis zu 40 Grad Celsius, im Winter (Juni bis September) bis zu 30 Grad Celsius. Beliebt und deshalb auch teurer sind im Okavango-Delta die Monate Juli bis Oktober, wenn das Wasser hoch steht.
Gesundheit und Sicherheit: Botswana ist ein politisch stabiles Land, das unter Beachtung der üblichen Sicherheitsmaßnahmen gefahrlos bereist werden kann. Es gibt keine Impfvorschriften, jedoch wird je nach Reisezeit und Reiseroute eine Malariaprophylaxe empfohlen.
Buchung: Eine Botswana-Reise wird am besten über einen versierten Veranstalter gebucht, zum Beispiel Abendsonne Afrika (www.abendsonneafrika.de). Einige der schönsten Lodges, darunter auch das Abu Camp, werden von dem Unternehmen Wilderness Safaris (de.wilderness-safaris.com) betrieben, das auf ökologisch und sozial verträglichen Tourismus setzt.
Buchtipp: „Reisen in Botswana“ aus dem Ilona Hupe Verlag.
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